Erfolgversprechende Integration nach Unternehmenskauf: vier Schritte

Die Übernahme eines Unternehmens ist mit dem Setzen der Unterschrift unter den Kaufvertrag noch nicht getan. Im Gegenteil: Hier fängt, wie es so schön heißt, die eigentliche Arbeit erst an. Denn für den Erfolg einer Transaktion ist vor allem das „Danach“ entscheidend: die Integration des Übernommenen in das Bestehende.

Nach dem Kauf eines Unternehmens geht es oft darum, die Strukturen, Vermögenswerte, Ressourcen und Kulturen beider Betriebe zu vereinen. Das Ziel: eine in sich geschlossene, leistungsfähige Organisation zu schaffen. Diese Zusammenführung, auch Post-Merger-Integration (PMI) genannt, ist ein komplexer Prozess, der Zeit, strategisches Geschick und eine klare Vorgehensweise erfordert. Im Folgenden werden vier wesentliche Schritte der PMI beleuchtet.

1. Integrationsteam aufstellen

Die Integration erfordert ein Team, das den Prozess steuert und die Zusammenarbeit beider Unternehmen koordiniert. Dieses Integrationsteam sollte bereits vor Abschluss der Transaktion aufgestellt werden und aus Vertretern beider Unternehmen bestehen. Auch externe Berater können hinzugezogen werden.

Die Aufgaben des Integrationsteams umfassen:

  • die Identifikation und Priorisierung von Themen und Synergien,
  • die Entwicklung eines Integrationsplans,
  • die Koordination der verschiedenen Beteiligten und Teams sowie
  • die kontinuierliche Kommunikation mit internen und externen Stakeholdern

2. Strategisch planen

Die strategische Planung legt die Ziele und den Weg der Integration fest. Dafür werden die Stärken und Schwächen beider Unternehmen sowie mögliche Synergien und Risiken identifiziert. Zudem werden Arbeitspakete zur Planumsetzung zusammengestellt und Teams zugeordnet. Die Planung sollte idealerweise schon vor dem Kauf beginnen: im Rahmen der Due-Diligence-Phase oder bei der Auswahl potenzieller Zielunternehmen.

3. Organisatorisch umstrukturieren

Nach der strategischen Planung folgt die praktische Umsetzung. Dabei müssen die organisatorischen, technologischen und operativen Prozesse beider Unternehmen harmonisiert werden.

Die Kernaufgaben in diesem Schritt:

  • Bestehende Prozesse und Technologien, etwa in Buchhaltung oder Logistik, analysieren
  • Entscheiden, welche Systeme und Prozesse übernommen oder angepasst werden
  • Bereiche zusammenführen, Positionen erhalten, neu besetzen oder abbauen
  • Einheitliche Abläufe und Richtlinien schaffen

Praxistipp: Kunden, Lieferanten und Mitarbeiter frühzeitig und regelmäßig über Entwicklungen informieren oder einbeziehen. Dies erleichtert den Übergang und verringert Unsicherheit oder eventuelle Abwehrhaltungen.

4. Kulturen verbinden

Neben den harten Faktoren wie Prozessen und Strukturen ist die kulturelle Integration ein entscheidender Erfolgsfaktor. Denn jedes Unternehmen bringt seine eigene Geschichte und Kultur mit; eigene Werte, Normen und Verhaltensweisen, die bei der Eingliederung berücksichtigt werden müssen. Die Ziele hierbei: Konflikte vermeiden, Integration erleichtern, Motivation der Mitarbeitenden fördern und Synergien nutzen.

Schlüsselmaßnahmen:

  • Kulturelle Kompatibilität frühzeitig prüfen: idealerweise schon bei der Auswahl des Zielbetriebs
  • Gemeinsame Unternehmenskultur entwickeln: die Stärken und Werte beider Betriebe vereinen
  • Teambuilding und Kommunikation fördern: Spannungen abbauen, Vertrauen aufbauen und ein gemeinsames Verständnis entwickeln

Sie möchten ein Unternehmen kaufen und sicherstellen, dass die Integration professionell angegangen wird? Dann wenden Sie sich gern an unseren Experten der ABG Consulting Simon Leopold.

 

 

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