Holding gründen: Schritte, Vor- & Nachteile

Holding gründen – Chancen, Risiken und der Weg dahin

Wenn ein Unternehmen wächst, geht das oft mit steigender Steuerlast und Haftungsrisiken einher. Eine Holding-Struktur kann für größere Mittelständler Abhilfe schaffen: steuerliche Vorteile eröffnen, Risiken minimieren und beispielsweise das Vordringen in neue Regionen oder Branchen erleichtern. Doch so eine komplexe Struktur erfordert Know-how, will präzise gemanagt werden und birgt eigene Stolperfallen. Erfahren Sie mehr.

Bei einer Holding hält eine Muttergesellschaft Anteile an einer oder mehreren Tochtergesellschaften. Die Holding ist dabei nicht an eine spezifische Rechtsform gebunden, üblich sind jedoch GmbH oder AG; beispielsweise als UG ist die Muttergesellschaft aber ebenfalls denkbar.

Die Ziele hinter einer Holding-Gründung sind meist die Verringerung des unternehmerischen Risikos, der Wunsch nach Steueroptimierung oder strategische Vorteile. Allerdings ist der Aufbau und vor allem die Steuerung einer solchen Unternehmensstruktur komplex, erfordert fortgeschrittene Management-Expertise und kommt selten ohne fundierte Beratung aus. Unternehmer mit derartigen Plänen sollten immer ihren entsprechend geschulten Steuerberater und Rechtsanwalt konsultieren. ​

Die Vorteile eines Holding-Verbunds

Steuerersparnis: Gewinnausschüttungen der Tochtergesellschaften an die Muttergesellschaft sind zu 95 Prozent steuerfrei. Allerdings muss die Beteiligung an der jeweiligen Tochter dazu bei mindestens 15 Prozent liegen.

Risikominimierung: Die Mutter haftet nicht für die Verbindlichkeiten der Töchter. In der Praxis kann eine Firma mit mehreren Geschäftsfeldern diese etwa auf die Einzelunternehmen verteilen und so die Gesamtheit besser vor Gefahren durch Branchenrisiken schützen.

Kulminierung von Vermögenswerten: Anlagegüter wie Maschinen lassen sich günstig gemeinsam nutzen. Vermögen kann zudem gebündelt, Gewinne können zentral zusammengeführt und strategisch investiert werden.​

Leichtere Expansion: Durch die Eingliederung neuer Tochtergesellschaften kann ein Unternehmen sowohl leichter in neue Branchen als auch Regionen vorstoßen.

Eine Holding birgt auch Stolperfallen

Rechtliche und steuerliche Risiken: Fehler bei der Vertragsgestaltung oder steuerlichen Behandlung können zu erheblichen Nachteilen führen. Es drohen etwa Steuernachzahlungen, wenn der Mindestanteil an den Tochtergesellschaften nicht beachtet wurde.​

Hohe Komplexität: Die Verwaltung mehrerer Gesellschaften, das Planen ihrer Entwicklung und das Handling der Wechselwirkungen zwischen ihnen, erfordern oft hohen organisatorischen Aufwand und Fingerspitzengefühl im Management.​

Unterschätzte Kosten: Die Gründung und der laufende Betrieb der Holding und ihrer Tochtergesellschaften verursachen beispielsweise durch die erforderliche Verwaltung zusätzliche Kosten.​ Hinzu kommt der externe Beratungsaufwand, der bei solchen Unternehmensstrukturen häufig anfällt.

In fünf Schritten zur Holding

  1. Unternehmenskonzept sowie Business- und Finanzierungsplanung der Holding erstellen.
  2. Rechtsform wählen: Häufig wird die Muttergesellschaft als GmbH gegründet.​
  3. Gesellschaftsvertrag aufsetzen; vom Notar beurkunden lassen und Stammkapital einsammeln.
  4. Holding ins Handelsregister eintragen lassen – erst dann ist diese ein rechtliches Subjekt. Steuerliche Anmeldung beim Finanzamt.
  5. Tochtergesellschaft(en) in den Verbund einbringen, aus Neugründung, Nachfolge oder sonstiger Übernahme. Achtung: Steuerlich erforderlichen Mindestanteil an den Töchtern berücksichtigen. Klare Regelungen in Verträgen und Satzung finden, zu: Geschäftsführung, Gewinnverwendung und Haftung.​

 

Sie denken über die Gründung einer Holding nach? Dann kontaktieren Sie unseren Experten Ronny Baar für eine individuelle Beratung.

Ronny Baar

GASTBEITRAG VON Ronny Baar

Geschäftsführer

ABG Consulting-Partner GmbH & Co. KG

Mail: baar@abg-partner.de

Mehr Informationen: https://abg-consulting.de/

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