Die Bonität eines Unternehmens in fünf Schritten verbessern
Wer die Finanzlage anderer Unternehmen kennt, kann aussichtsreiche Geschäftspartner identifizieren und deren Kreditwürdigkeit sowie mögliche Risiken besser einschätzen. Neben umfassendem Wissen über Partner und Kunden sollte aber auch die Bonität des eigenen Unternehmens stets bekannt sein. Ziel muss es sein, den eigenen Bonitätsindex regelmäßig zu überprüfen und kontinuierlich zu verbessern. Hier klären wir zentrale Begriffe und geben Tipps für die Optimierung.
„Bonität“ und „Bonitätsindex“ – wofür stehen die Begriffe?
Unter Bonität wird die Fähigkeit eines Schuldners verstanden, seinen Zahlungsverpflichtungen rechtzeitig und vollständig nachzukommen. Sie ist zentraler Indikator für die Wahrnehmung des Unternehmens durch Banken, Kunden und Geschäftspartner. Als Maß dient hierbei der sogenannte Bonitätsindex. Er drückt die Kreditwürdigkeit aus und zeigt die Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalls an. Damit wird er für Lieferanten und Finanzierer zum entscheidenden Kriterium dafür, ob und zu welchen Konditionen Verträge oder Kredite vergeben werden.
Vorteile der Bonitätsverbesserung
Mit einer guten Bonität lassen sich in der Regel bessere Konditionen für neue Geschäftsabschlüsse sicherstellen. Weitere Vorteile einer ausgezeichneten Bonität sind:
- Abgrenzen von Wettbewerbern
- Stärken des Vertrauensverhältnisses zu Kunden und Geschäftspartnern
- Ausbauen und Optimieren der Finanzierungsmöglichkeiten bspw. bei der Hausbank oder alternativen Finanzierern
Vorgehensweise zur Verbesserung der Bonität
Der erste Schritt zur Bonitätsverbesserung ist in der Regel das Einholen einer Selbstauskunft. Dadurch gewinnen Unternehmen einen Überblick über die Daten, die Auskunfteien über sie gespeichert haben. Als nächstes ist es wichtig, zu verstehen, welche Faktoren für die Bonitätsprüfung relevant sind. Dazu gehören beispielsweise:
- Jahresabschlussdaten
- Umsatz
- Kapital
- Auftragslage
- Rechtsform
- Anzahl der MitarbeiterInnen
Entsprechend sollten nun Maßnahmen ergriffen werden, die zu einer Verbesserung des Bonitätsindex führen. Im letzten Schritt geht es darum, eine gute Bonität aktiv nach außen zu kommunizieren. Zum Beispiel: im Web, auf Geschäftspapieren oder während Messen und Veranstaltungen.
Fünf Tipps zur Verbesserung der Bonität
Eine gute Unternehmensbonität spiegelt sich etwa in einer hohen Eigenkapitalquote, ausreichender Liquidität und einem positiven Ertragsergebnis wider. Mit den folgenden fünf Tipps lässt sich die Bonität eines Unternehmens verbessern:
- Offene Forderungen reduzieren
Offene Forderungen lassen sich reduzieren, indem zum Beispiel kurze Zahlungsfristen mit sieben oder 14 Tagen gewährt werden. Je schneller ausstehende Zahlungen beglichen werden, umso eher lassen sich liquide Mittel sicherstellen. Daher ist es wichtig, ein effektives Debitorenmanagement einzuführen und dieses auch konsequent umzusetzen.
- Anzahlungen optimal bilanzieren
Mit dem Bilanzierungswahlrecht besteht die Möglichkeit, erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen als „Vorräte“ auf der Aktivseite der Bilanz abzusetzen, anstatt sie als „Verbindlichkeiten“ auf der Passivseite auszuweisen. Dieser Ansatz reduziert die Bilanzsumme und führt zu einer höheren Eigenkapitalquote.
- Ausreichend Liquidität sicherstellen
Eine Liquiditätsplanung unterstützt dabei, jederzeit handlungsfähig zu bleiben. Unternehmer sollten darauf achten, dass genügend Vermögenswerte im Unternehmen vorhanden sind, die bei Bedarf sofort ausgezahlt werden können Ein Mix an Finanzierungsmodellen und die Zusammenarbeit mit mehreren Geldgebern kann dabei helfen, die Liquidität zu stärken und nicht nur von einem Finanzierer abhängig zu sein.
- Eigenkapital durch Gewinne erhöhen
Im Rahmen der sogenannten „Thesaurierung“ von Kapital werden die erwirtschafteten Gewinne nicht an die Gesellschafter ausgeschüttet, sondern verbleiben im Unternehmen und erhöhen damit die Eigenkapitalquote.
- Skonti im Einkauf nutzen
Die Kosten für Lieferungen und Dienstleistungen können mit Hilfe eines Skontoabzugs reduziert werden. In der Regel bieten Lieferanten, wenn die Rechnungsbegleichung innerhalb eines bestimmten Zeitraums erfolgt – etwa sofort oder innerhalb von 14 Tagen – einen entsprechenden Preisnachlass an. Schnelles Zahlen erfordert jedoch die nötige Liquidität und eine rasche Bearbeitung der eingehenden Rechnung durch die Buchhaltung.
Möchten Sie mehr darüber erfahren, wie Sie die Bonität Ihres Unternehmens verbessern können? Fragen Sie unseren Experten!
beitrag von Ronny Baar
Geschäftsführer ABG Consulting-Partner GmbH & Co. KG
Telefon: +49 351 437 55-46