Change Communication

Change Communication – Wichtige Stellschraube zum Erfolg

Sanierungs- und Restrukturierungsprozesse gehen in der Regel mit Veränderungen einher – das liegt in der Natur der Sache. Dazu zählen beispielsweise der Zukauf neuer Produktsparten und Dienstleistungen, der Verkauf einzelner Standorte, eine neue Ablauforganisation oder eine gänzlich neue strategische Ausrichtung. In jedem Fall sind Belegschaft, Lieferanten, Kunden und Geschäftspartner von den Maßnahmen direkt oder indirekt betroffen – und häufig zunächst nicht unbedingt begeistert. Denn allein die Begriffe Restrukturierung oder Sanierung rufen bei vielen Menschen zunächst eher negative Gefühle hervor.

Kommunikation als Erfolgsfaktor

Damit alle Stakeholder einem Unternehmen auch in schwierigen Situationen treu bleiben, muss der emotionale Faktor ernst genommen werden. Eine transparente und strategische Kommunikation legt dafür den entscheidenden Grundstein. Doch hier hakt es oft – mit maßgeblichen Folgen. So hat beispielsweise eine gemeinsame Studie von Deloitte und der Universität St. Gallen ergeben, dass  Transformationsprozesse nur bei 30 % der Unternehmen den gewünschten Erfolg gebracht haben. Eine tragende Säule spielte die Kommunikation.Dabei sind die Kosten für Kommunikationsmaßnahmen gegenüber den finanziellen Aufwendungen für Sanierungs- und Restrukturierungsprozesse vergleichsweise niedrig.

Wirtschaftlicher Schaden durch Motivationsverlust

Fehlende Kommunikation bietet optimalen Nährboden für Spekulationen. Wenn die Gerüchte hochkochen – und das tun sie meistens, wenn es keine klaren Informationen gibt – kann das erhebliche Verluste für das Unternehmen bedeuten. Der wirtschaftliche Schaden, den unaufgeklärte und dadurch unzufriedene Mitarbeiter verursachen, darf nicht unterschätzt werden.

Die Arbeitszeit wird dann beispielsweise zum Austausch über persönliche Unsicherheiten genutzt. Loyalität sowie Motivation der Mitarbeiter – und im Ergebnis die Produktivität insgesamt – können rapide sinken. Schlüsselpersonen mit wertvollem Know-how verlassen das Unternehmen. Selbst Kunden und Geschäftspartner könnten falsche Schlüsse ziehen und sich vom Unternehmen abwenden. Das Unternehmensimage als Ganzes wird in Mitleidenschaft gezogen.

Verständnis erzeugt Kooperation

Bei geplanten Veränderungen im Zuge von Restrukturierungen und Sanierungen hilft meist nur eins: Fakten frühzeitig auf den Tisch bringen, um Wissenslücken und Mutmaßungen gar nicht erst aufkommen zu lassen. Warum sind die Maßnahmen nötig? Was genau ist geplant und wie erfolgt die Umsetzung? Wie sieht die zukünftige Entwicklung aus? Diese Fragen müssen vom Management transparent und verständlich beantwortet werden. Damit können die Stakeholder ein Verständnis für den Restrukturierungs- und Sanierungsprozess entwickeln und zeigen sich im Ergebnis meistens auch kooperativ.

Die geplanten Veränderungen sind häufig sehr komplex. Deshalb reicht eine kurze Mitteilung am Anfang und am Ende des Prozesses nicht aus. Mitunter gibt es Verzögerungen und Korrekturen. Auch über kleine Zwischenerfolge können Mitarbeiter und externe Partner informiert werden. Die jeweiligen Informationen müssen stets wohlüberlegt und strategisch sinnvoll platziert werden – denn falsch gesetzte Botschaften können auch Schaden anrichten. Wenn möglich, sollte die Belegschaft aktiv an der Gestaltung der Veränderungsprozesse beteiligt werden. Denn über Involvement fühlen sich die Mitarbeiter ernst genommen und tragen die zukünftigen Entwicklungen motiviert mit.

Strategisches Vorgehen nach Plan

Damit das Management nicht nur Ad-hoc auf Gerüchte und vielleicht sogar Mutmaßungen der Presse reagieren muss, steht am Anfang von Veränderungsprozessen immer die Ausarbeitung eines detaillierten Kommunikationsplans. Dieser beinhaltet u. a. den Status-Quo und die Vision, die verschiedenen Zielgruppen, die jeweiligen Botschaften, die passenden Kommunikationsmaßnahmen und -mittel sowie einen Zeitplan. Bei der Umsetzung lässt sich die gesamte Bandbreite der im Unternehmen zur Verfügung stehenden Kanäle und Instrumente nutzen, beispielsweise Mitarbeiterversammlung, Workshop, Mitarbeiterzeitung, Intranet, Newsletter, Podcast, Kurzvideo, Event oder Ausstellung.

Ina Jahn

gastbeitrag von Ina Jahn

Senior Consultant bei ABG Marketing GmbH

 Telefon: +49 351 437 55-35

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